KZ Bergen-Belsen

KZ Bergen-Belsen
Stein am Eingang zum Friedhof auf dem historischen Lagergelände
Friedhof auf dem historischen Lagergelände - Überblick mit (von links) polnischem Holzkreuz, symbolischem Massengrab (5.000 Tote), Inschriftenwand und Obelisk
Lage des ehemaligen KZs

Das Konzentrationslager Bergen-Belsen war ein nationalsozialistisches deutsches KZ bei Bergen im Kreis Celle (Provinz Hannover, heute Niedersachsen), das aus einem seit 1940 bestehenden Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht hervorging. Es wurde nach dem Bergener Ortsteil Belsen benannt und von Juni 1943 an als Aufenthaltslager für jüdische Austauschgefangene bezeichnet, bis es nach geänderter Funktion als angebliches „Erholungslager“ für nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge anderer Lager und Zielort von „Evakuierungstransporten“ schließlich ab Dezember 1944 als Konzentrationslager Bergen-Belsen geführt wurde.[1]

Seit Ende 1944 trafen zahlreiche „Evakuierungstransporte“ mit Häftlingen aus vielen frontnahen Konzentrations- und Außenlagern in Bergen-Belsen ein. Es kam zum Massensterben von mehr als 50.000 kranken, erschöpften und verhungernden Menschen. Die Befreier fanden zahlreiche unbestattete Leichen und zum Skelett abgemagerte, todkranke Menschen vor. Bergen-Belsen wurde daher zum „Symbol für die schlimmsten Gräuel und die unmenschliche Barbarei des nationalsozialistischen Konzentrationslagersystems“,[2] insbesondere in Großbritannien, dessen Truppen es befreiten und die Rettungsmaßnahmen für die Überlebenden einleiteten.

Inhaltsverzeichnis

Kriegsgefangenenlager

Sowjetisches Mahnmal auf dem Kriegsgefangenenfriedhof („Die Trauernde“ von M. Muchin)
Massengräber auf dem sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhof

Das 1935 bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes Bergen für die Bauarbeiter im Wald errichtete Barackenlager wurde 1940 von der Wehrmacht zu einem Kriegsgefangenenlager für zunächst 600 französische und belgische Soldaten ausgebaut.[3] Es erhielt im Mai 1941 die Bezeichnung Stalag 311 (XI C).[4] Ab Juli 1941 wurden dort auch etwa 20.000 sowjetische Kriegsgefangene unter freiem Himmel interniert. Die fünf großen Steinbaracken waren noch im Bau. Bis zum Frühjahr 1942 starben rund 14.000 bis 18.000 der Gefangenen an Hunger, Kälte und Krankheiten. Sie wurden auf einem etwa 1 km vom Lager entfernten Gelände in Massengräbern verscharrt. Heute ist dort ein Kriegsgefangenenfriedhof angelegt: 14 Massengräber mit geschätzten 50.000 Toten (amtlich erfasst: 23.215 Tote).[5]

Im April 1943 wurde das Lager für die sowjetischen Kriegsgefangenen aufgelöst. Die französischen und belgischen Kriegsgefangenen wurden nach Fallingbostel verlegt. Der größte Teil des Lagers wurde an die SS übergeben, die darin Juden ausländischer Nationalität unterbrachte. Die Wehrmacht nutzte den unter ihrem Kommando verbleibenden Lagerteil danach bis 1945 hauptsächlich als Kriegsgefangenenlazarett.

Aufenthaltslager Bergen-Belsen

Als Aufenthaltslager wurde der Lagerteil, der nun der Amtsgruppe D des SS-Wirtschaft-Verwaltungshauptamtes (WVHA) übertragen war, zwischen Ende Juni 1943 und Dezember 1944 bezeichnet. Dieses Lager war zunächst als „Zivilinterniertenlager Bergen-Belsen“ gegründet worden und sollte vorrangig solchen Juden vorbehalten sein, die zum Austausch gegen deutsche Zivilisten dienen konnten (Austauschjuden), die im feindlichen Ausland interniert waren. Die ursprüngliche Bezeichnung wurde vom SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt jedoch alsbald geändert, „da Zivilinterniertenlager gemäß der Genfer Konvention internationalen Kommissionen zur Besichtigung zugänglich sein“ mussten und man dieses vermeiden wollte.[6]
Im Zweiten Weltkrieg tauschten die kriegführenden Staaten mehrfach einige von ihnen festgehaltene Zivilinternierte gegen eigene Staatsangehörige aus, die im jeweiligen Feindstaat interniert waren. Bemerkenswert aber war in diesem Fall, dass die Nationalsozialisten zu Zeiten, in denen Juden in den Vernichtungslagern massenhaft ermordet wurden, im Aufenthaltslager Bergen-Belsen auch bestimmte Juden für einen Austausch bereitstellten.

Planung

Übersichtsplan zum sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhof und zur KZ-Gedenkstätte

Bereits im Dezember 1941 und abermals im November 1942 hatte Heinrich Himmler deutsche Zivilinternierte, die ursprünglich aus Palästina stammten und von den Briten in Australien interniert worden waren, gegen Juden mit britischem Pass austauschen lassen. Das Auswärtige Amt und das Reichssicherheitshauptamt gedachten, 30.000 Juden mit Pässen oder Staatsangehörigkeitspapieren von „Feindstaaten“ oder solchen mit verwandtschaftlichen, politischen und kaufmännischen Beziehungen dorthin vorerst von der Deportation in den Osten auszunehmen und sie in einem Lager zu konzentrieren, wo sie für einige Zeit zum Austausch mit internierten Deutschen „zur Verfügung stehen“ sollten. Himmler griff diesen Plan auf und ordnete für das Frühjahr 1943 an, ein Lager für etwa 10.000 Juden zu errichten, die wegen ihrer Beziehungen zum Ausland als Austauschpersonen oder als Druckmittel bei der Beschaffung von Devisen und Rohstoffen zurückgestellt werden sollten. Andere dort Internierte besaßen die Staatsangehörigkeit neutraler oder verbündeter Staaten und sollten als Faustpfand für Wohlverhalten dienen.

Dieses Sonderlager wurde auf einem abgetrennten Geländeteil des Kriegsgefangenenlagers Stalag XI C/311 eingerichtet, das nur noch als Lazarett für sowjetische Kriegsgefangene der Region diente und diese Funktion auch bis 1945 beibehielt.

Die Errichtung des „Zivilinternierungslagers Bergen-Belsen“ wurde vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA) am 10. Mai 1943 bekannt gegeben. Mitte Juli 1943 kamen im nunmehr so bezeichneten „Aufenthaltslager Bergen-Belsen“ die ersten polnischen Juden an, von denen die meisten Pässe oder Staatsangehörigkeitspapiere lateinamerikanischer Staaten oder Einreisezertifikate für Palästina besaßen. In beiden Regionen waren seit Kriegsbeginn Deutsche interniert; es gab im deutschen Machtbereich kaum „nicht-jüdische“ Personen aus diesen Regionen.[7]

Lagereinteilung des Aufenthaltslagers

Ein Baukommando von 600 Häftlingen wurde in einem abgetrennten „Häftlingslager“ untergebracht, das bis Anfang Februar 1944 bestand. Das „Aufenthaltslager“ war in vier Abschnitte eingeteilt, die durch Zäune abgetrennt waren. Die dort inhaftierten Gruppen waren voneinander isoliert und wurden unterschiedlich behandelt.[8] Leiter des Lagers war bis Dezember 1944 der SS-Hauptsturmführer Adolf Haas.

Sternlager

Jüdischer Gedenkstein vom 15. April 1946

Im „Sternlager“ waren Ende Juli 1944 etwa 4.100 „Austauschjuden“ inhaftiert, darunter Juden aus Saloniki, sieben Transporte aus Westerbork, nordafrikanische Juden, kleine Gruppen französischer Juden, jugoslawische und albanische Juden aus Zagreb. Hier – wie auch in anderen Lagerteilen – waren auch Familien mit Kindern untergebracht. Die Internierten trugen Zivilkleidung mit aufgenähtem Judenstern, daher die Bezeichnung „Sternlager“. Ihre Ernährung war unzureichend. Es bestand Arbeitsverpflichtung, oft beim „Schuh-Kommando“, hier mussten die Häftlinge alte Schuhe auseinander trennen.
Von diesen Austauschjuden kam nur ein geringer Teil durch Austausch frei. Ende April 1944 reisten 222 Personen in einem Palästina-Austausch aus. 136 Personen mit Pässen lateinamerikanischer Staaten durften im Januar 1945 über die Schweiz ausreisen; andere wurden im Internierungslager von Biberach zurückgehalten, weil zu wenig deutsche Internierte für den Austausch bereitstanden.

Neutralenlager

Im „Neutralenlager“ für Juden aus neutralen Staaten lebten 250 bis 360 Personen; neben Portugiesen und Argentiniern hauptsächlich Spanier und Türken. Die Lebensbedingungen waren deutlich besser als im „Sternlager“.
Am 4. März 1945 konnten 105 Juden türkischer Staatsangehörigkeit über Schweden ausreisen.

Sonderlager

Im „Sonderlager“ waren rund 350 aus Polen deportierte Juden verschiedener Nationalitäten untergebracht, die offensichtlich von den Insassen des „Sternlagers“ abgesondert waren, um Kontakte zwischen den polnischen und den westeuropäischen Juden zu vermeiden, da diese über die Vernichtungslager im Osten von Polen nicht viele Kenntnisse besaßen. Aus diesem Grunde waren sie auch nicht in den Arbeitskommandos eingesetzt.

Ungarnlager

Im „Ungarnlager“ waren seit dem 8. Juli 1944 insgesamt 1.683 ungarische Juden inhaftiert. Diese „Kasztner-Gruppe“ wurde im Austausch gegen Devisen und Waren wie Rohkaffee am 20. August 1944 beziehungsweise am 25. Januar 1945 in die Schweiz entlassen. Am 7. Dezember 1944 trafen 2.200 ungarische Juden aus dem Arbeitslager Strasshof bei Wien ein, die wegen ihrer „bevorzugten Stellung“ nicht nach Auschwitz transportiert werden sollten.[9]

Schicksal der jüdischen Austausch-Häftlinge

Insgesamt wurden annähernd 14.700 jüdische Häftlinge in den Jahren 1943/1944 ins Aufenthaltslager Bergen-Belsen gebracht. Von ihnen kamen rund 2.560 durch Austausch frei.[10] Für eine etwa gleich große Gruppe war das Aufenthaltslager nur eine Zwischenstation auf dem Weg in die Vernichtungslager: Ihre Staatsangehörigkeits-Nachweise oder Einreisezertifikate wurden nicht anerkannt. Die meisten der im Aufenthaltslager internierten Juden wurden bis in die letzten Kriegstage als immer noch wertvolle „Verhandlungsmasse“ im Lager festgehalten. In den letzten Kriegsmonaten konnte von einer bevorzugten Behandlung jedoch keine Rede mehr sein.

  • Zu einer Gruppe von 72 „austauschfähigen“ jüdischen Häftlingen ab Nov. 1944 siehe auch: Schloss Bad Wurzach, sonst ein Internierungslager in Wurzach

Zwischen dem 6. und 11. April 1945 wurden die verbliebenen rund 7.000 jüdischen „Austauschhäftlinge“ mit drei Transportzügen in Richtung Theresienstadt geschickt; sie sollten evtl. als Ansatzpunkt für erhoffte Verhandlungen mit den Briten und Amerikanern weiter von Nutzen sein. Nur einer der Züge erreichte seinen Zielort. Der letzte der drei Transporte blieb nach einer zweiwöchigen Irrfahrt durch ganz Deutschland in der Nähe der brandenburgischen Gemeinde Tröbitz stehen und wurde am 23. April 1945 durch vorrückende Truppen der Roten Armee befreit. 550 Insassen dieses „verlorenen Zugs“ überlebten die Fahrt nicht.

Konzentrationslager Bergen-Belsen

Gedenkstein für Anne und Margot Frank auf dem Friedhof des historischen Lagergeländes

Ab März 1944 wurden Häftlinge aufgenommen, die in anderen Lagern als „nicht mehr arbeitsfähig“ ausgesondert waren; die „Austauschjuden“ wurden in andere Baracken umverteilt. Aus dem stetig erweiterten Teil des ehemaligen „Häftlingslagers“ wurde nunmehr ein „Erholungslager“ (so die euphemistische Bezeichnung im SS-Jargon[11]). Tatsächlich jedoch fehlten ausreichende ärztliche Hilfe und angemessene Verpflegung, um die aufgenommenen Kranken gesundheitlich wiederherzustellen. Vielmehr wurden zahlreiche Häftlinge durch „Abspritzen“ beseitigt oder fielen dem geduldeten Terror von kriminellen Funktionshäftlingen zum Opfer.[12]

Ab August 1944 wurde dem Lager eine dritte Funktion als „Einweisungslager“ oder „Durchgangslager“ zugewiesen. An zentraler Stelle sollten Rüstungsfirmen geeignete Zwangsarbeiterinnen auswählen.[13] Mehrere tausend „arische“ polnische Frauen, teils mit Kindern, wurden auf einer Freifläche in Zelten untergebracht. Kurz danach trafen eintausend Frauen aus Auschwitz ein. Im Herbst wurden die Zelte im Sturm zerstört; bis zum Aufbau von zusätzlichen Baracken mussten die Häftlinge sich in den vorhandenen Unterkünften und Magazinen zusammendrängen. Bis zur Befreiung durchliefen dieses Durchgangslager 12.500 Frauen, von denen etwa 10.000 zur Zwangsarbeit in Außenlager weitertransportiert wurden. In diesen Lagerteil kamen auch Anne Frank, Hannah Pick-Goslar und das Mädchenorchester von Auschwitz.[14]

Als ab Dezember 1944 Evakuierungstransporte aus frontnahen Konzentrationslagern eintrafen, wurde das Lager Bergen-Belsen um den bislang von der Wehrmacht verwalteten Teil des Kriegsgefangenenlazaretts erweitert und im Januar 1945 als „Großes Frauenlager“ genutzt.

Zwischen Dezember 1944 und März 1945 trafen 6.000 bis 7.000 kranke und erschöpfte männliche Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen, 5.000 bis 6.000 von Außenlagern des KZ Buchenwald sowie weitere aus dem KZ Dora-Mittelbau und den Außenlagern von KZ Natzweiler und KZ Flossenbürg im Lager ein. Einzelne Baracken des „Häftlingslagers II“ waren mit 1.500 Menschen belegt; weder Trinkwasserleitung noch Waschgelegenheiten waren vorhanden.

Im Dezember 1944 hatte das nun vom Kommandanten SS-Hauptsturmführer Josef Kramer geleitete Lager 15.257 Insassen und wurde vom WVHA offiziell als „Konzentrationslager Bergen-Belsen“ geführt. Weitere „Evakuierungszüge“ aus frontnahen Lagern trafen in rascher Folge ein. Die Unterbringungsmöglichkeiten, sanitären Einrichtungen und Verpflegung reichten in keiner Weise. Seuchen brachen aus; zuletzt gab es keinerlei Essen mehr.

Die Entwicklung der Belegstärke ist nur in groben Zügen zu rekonstruieren. Am 1. Januar 1945 waren 18.465 Häftlinge im Lager, am 15. Januar 22.286, am 1. März 41.520, am 15. März 45.117. Allein im März 1945 zählte man in Bergen-Belsen 18.168 Tote. Bis Mitte April kamen rund 35.000 Menschen um.[15] Das Massensterben ging auch nach der Befreiung weiter.

Bis in die 1990er Jahre kursierten in englischsprachigen Veröffentlichungen weit überhöhte Zahlenangaben für Inhaftierte und Verstorbene in Bergen-Belsen. Auf der anderen Seite polemisierte Hellmut Diwald gegen angebliche „bewusste Irreführungen, Täuschungen und Übertreibungen“ und nannte unbelegt eine Zahl von 7.000 Sterbefällen bis zur Befreiung.[16] Gründliche Nachforschungen haben zu fundierten Zahlen geführt. Die britischen Truppen fanden rund 60.000 Häftlinge vor. Rund 14.000 von ihnen starben noch nach der Befreiung. Die Gesamtzahl der Todesopfer in Bergen-Belsen (einschließlich dieser 14.000) wird auf 50.000 berechnet. Die Gesamtzahl aller Häftlinge Bergen-Belsens wird auf 110.000 bis 120.000 geschätzt; dabei sind auch diejenigen einbezogen, für die das Lager nur eine Durchgangsstation war.[17]

Außenlager

Zum KZ Bergen-Belsen gehörten zeitweilig drei Außenlager. Im Außenlager Benefeld waren zwischen Anfang September bis Oktober 1944 etwa 600 polnische Jüdinnen bei der Sprengstoff-Fabrik Eibia eingesetzt. Im Außenlager Hambühren (auch „Hambühren-Ovelgönne“ oder „Waldeslust“ genannt) arbeiteten ab August 1944 bis zum 4. Februar 1945 rund 400 jüdische Frauen beim Untertage-Ausbau eines Salzstocks, beim Gleisbau und beim Aufbau von Baracken. Im Außenlager Unterlüß (auch „Tannenberg“ genannt) waren ab Ende August 1944 bis zum 13. April 1945 bis zu 900 Frauen untergebracht, die zum Teil in einer Munitionsfabrik arbeiteten, zum größten Teil aber beim Straßenbau und Gleisarbeiten eingesetzt wurden.[18]

Befreiung

Massengrab, der ehemalige KZ-Lagerarzt Fritz Klein muss helfen, die Toten zu bestatten
Befreite Häftlinge tragen am 17. April 1945 aus den Baracken die Toten heraus

Abtransport der Häftlinge bei Annäherung der britischen Truppen

Als sich die britischen Truppen dem Lager näherten, wurden zwischen dem 6. und 11. April 1945 noch vier Transportzüge mit insgesamt rund 6.800 jüdischen Häftlingen zusammengestellt.[19] Es sollten keine Häftlinge aus Konzentrationslagern in die Hände der Briten fallen. Ziel war das Konzentrationslager Theresienstadt.[20] Nur der zweite Zug erreichte es. Der letzte dieser drei Transporte wird als der Verlorene Zug bezeichnet.

Lokaler Waffenstillstand / Übergabe an die Briten

In einem bis dahin einmaligen Vorgang kam es in der Nacht vom 12. auf den 13. April 1945 zu einem lokalen Waffenstillstandsabkommen, das zwischen der Wehrmacht und den vorstoßenden britischen Truppen ausgehandelt wurde. Die Fleckfieberepidemie im Lager ließ eine Evakuierung nicht zu, und Himmler hatte einer kampflosen Übergabe des Lagers zugestimmt.[21] Den Wehrmachtsangehörigen, die das Lager wie auch die Kasernen des Truppenübungsplatzes bis zur Übergabe sichern sollten, wurde freier Abzug versprochen; für das SS-Wachpersonal war diese Zusicherung nicht eindeutig formuliert.

Am 15. April erfolgte die Übergabe des neutralisierten Gebietes, auf dem sich noch rund 60.000 ausgezehrte Häftlinge befanden. Der britische Militärarzt Hugh Llewelyn Glyn Hughes, später Leiter der Rettungs- und Rehabilitierungsmaßnahmen, schrieb:

„Kein Bericht und keine Fotografie kann den grauenhaften Anblick des Lagergeländes hinreichend wiedergeben… An zahlreichen Stellen waren die Leichen zu Stapeln von unterschiedlicher Höhe aufgeschichtet… Überall im Lager lagen verwesende menschliche Körper… [Die Baracken] waren überfüllt mit Gefangenen in allen Stadien der Auszehrung und der Krankheit.[22]

Gefangene Aufseherinnen des SS-Gefolges, darunter Hildegard Kanbach (1. von links), Irene Haschke (Zentrum, 3. von rechts), Elisabeth Volkenrath (2. von rechts, teilweise verdeckt), Hertha Bothe (1. von rechts), am 19. April 1945 auf dem Weg zur Bestattung der Opfer

Unmittelbar nach der Übergabe kam es zu Zwischenfällen, bei denen verhungernde Häftlinge die Vorratslager zu plündern versuchten und von ungarischen Wehrmachtsangehörigen beschossen wurden. Andererseits wurden verhasste Funktionshäftlinge verprügelt und erschlagen.[23] Eine größere Sanitätseinheit kam am 17. April im Lager an. Ebenfalls am 17. April 1945 wurde das SS-Lagerpersonal verhaftet und bei dem Konzentrationslager in Zelten untergebracht. Die SS-Männer und weiblichen Angehörigen des SS-Gefolges mussten schließlich mithelfen, die zu Tausenden auf dem Lagergelände herumliegenden Leichen in Massengräbern zu bestatten.[24] Die verseuchten Baracken wurden nach und nach bis Mitte Mai geräumt und abgefackelt.

Gedenken, Notlazarett, Displaced Person (DP)-Camp für die Überlebenden

Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes errichteten Überlebende des KZ Bergen-Belsen am 16. April 1945, einen Tag nach ihrer Befreiung, ein einfaches Birkenkreuz und gedachten der umgebrachten Kinder, Frauen und Männer.

Die Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen wurden in nahe gelegenen ehemaligen Wehrmachtskasernen versorgt, die als Notlazarette eingerichtet worden waren. Hier wurden sie medizinisch versorgt. Daraus entstand später ein reguläres Krankenhaus für die ehemaligen Häftlinge/Displaced Persons (DP). Trotz aller Bemühungen verstarben noch rund 14.000 der geschwächten und kranken ehemaligen Häftlinge Das polnische Lager wurde im Sommer 1946 aufgelöst. Nachdem 1948 der Staat Israel gegründet war, durften die Juden in kleinen Kontingenten ausreisen. Das jüdische Lager wurde 1951 geschlossen.

An der gleichen Stelle wie im April ersetzten am 2. November 1945 polnische Überlebende, die jetzt in den ehemaligen Kasernen von Bergen-Hohne lebten, das Birkenkreuz durch ein größeres Holzkreuz. Dieses wurde zwar im Laufe der Jahre mehrfach erneuert, ist jedoch immer in der gleichen Form und Größe erhalten geblieben.

Haus der Stille

Am Rande des historischen Lagergeländes befindet sich das „Haus der Stille“, eine „begehbare Skulptur“.[25] Nach den Plänen von Ingema Reuter[26] und Gerd Winner[27] geschaffen wurde es am 16. April 2000 eingeweiht. Es ist ein Haus aus Chromnickelstahl, Glas und Granit, das an eine Kapelle erinnert: Gedämpftes und dennoch helles Licht fällt auf einen Tisch im vorderen Teil. Auf ein konfessionell festgelegtes Symbol wurde bewusst verzichtet[28] „Auf dem Gelände gab es keine baulichen Überreste des ehemaligen Konzentrationslagers, die hätten genutzt werden können. Die Inschriftenwand mit dem Obelisken[29], das polnische Holzkreuz und der jüdische Gedenkstein stammen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit. Deshalb schien es erforderlich, einen der heutigen Zeit angemessenen Ort der Besinnung zu schaffen.“[28] Wer die Sille sucht, um sich zu besinnen und das Gesehene zu bedenken, kann sich auf einen der Hocker setzen. Auf dem Tisch vor den Hockern sind viele Steine (z.T. mit Bemalung oder Gravur), Zettel, Kerzen und andere Besinnungsgegenstände abgelegt. „Niemand weiß, welches die angemessenen Formen sind, in denen in den nächsten Jahrzehnten die notwendige Erinnerung an das namenlose Grauen dieses Lagers Ausdruck finden kann.“[28] Besucher hatten in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass es eine Möglichkeit zur Meditation nach dem Gang über das Gelände geben müsse. Deshalb wurde diese „begehbare Skulptur“ (8,4 x 12,1 x 26,2 Meter) in den Jahren 1997–2000 geschaffen.

Bildergalerie

Bergen-Belsen-Prozess

Gegen 45 Angehörige der ehemaligen Lagermannschaft wurde vor einem britischen Militärgericht vom 17. September bis zum 17. November 1945 der so genannte Bergen-Belsen-Prozess in Lüneburg verhandelt. Neben elf Todesurteilen ergingen eine lebenslange Haftstrafe, 18 Haftstrafen und 15 Freisprüche.[30]

Bekannte Opfer

Zu den bekanntesten Häftlingen gehören neben Anne Frank und ihrer Schwester Margot auch der vormalige braunschweigische Ministerpräsident Heinrich Jasper, die Schriftsteller Jean Améry, Anita Lasker-Wallfisch und Josef Čapek, Leopold Szondi, der Reichstagsabgeordnete Julius Adler sowie Israel Shahak und der Jurist Paul Dienstag. Der Vater des Regisseurs Roberto Benigni war ebenfalls einige Zeit in dem Lager gefangen; der Film Das Leben ist schön basiert unter anderem auf diesen Erlebnissen. Nur fünf Tage vor der Befreiung starb Hélène Berr, die durch ihre Aufzeichnungen aus der Zeit der deutschen Besatzung in Paris bekannt wurde, die an die Tagebücher der Anne Frank erinnern.

Hetty Werkendam, die mit ihren beiden Brüdern Jacky und Max im Kinderhaus von Bergen Belsen durch die Hilfe von Schwester Luba (Luba Frederick) überlebte, schrieb über ihre Erlebnisse später das Buch „Wir Kinder von Bergen-Belsen“.[31] Schwester Luba rettete über 40 Kindern im Kinderhaus von Bergen Belsen das Leben, sie ging in die Geschichte als der „Engel von Bergen Belsen“ ein und erhielt am 15. April 1995 die Silbermedaille für humanitäre Dienste an der Menschheit von Königin Beatrix der Niederlande.

Das Lagerpersonal

Der ehemalige Lagerkommandant Kramer in britischer Haft (Aufn. Aug. 1945)

Zum SS-Lagerpersonal gehörten unter anderem:[32]

Verladerampe

Mahnmal zur Verladerampe
Transport-Waggon und
im Hintergrund ein Teil der Verladerampe

Auf der Straße (L 298) von Bergen nach Belsen, etwa auf halbem Wege, führt eine Straßenbrücke über die Bahntrasse, die von Celle über Bergen nach Belsen verläuft. Gleich hinter dieser Brücke links, auf dem Parkplatz, befindet sich ein Mahnmal. Dieses wurde am 26. Januar 2008 hier eingeweiht.[33] Es soll an die nahe gelegene Bahnrampe erinnern, auf der die Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge ankamen. Sie wurden mit der Reichsbahn hierher transportiert und mussten von hier 5 bis 6 km zu Fuß in das Lager marschieren. Vom Parkplatz führt entlang der Bahntrasse ein schmaler unscheinbarer (aber ausgeschilderter) etwa 550 m langer Fußweg zur Verladerampe. Die AG Bergen-Belsen hat dort einen baugleichen „gedeckten Güterwagen“ aufgestellt; er steht dort als Mahnmal an und Sinnbild für die Verschleppung. Ein Teil der Rampe und des Gleises wurde auf deren Antrag im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellt.[34][35]

Dokumentationszentrum

Dokumentationszentrum Außenansicht

Am 28. Oktober 2007 wurde das Dokumentationszentrum KZ Bergen-Belsen mit einer Ausstellungsfläche von 1.500 m² eröffnet. Es befindet sich an der Straße zwischen Bergen, Belsen und Winsen/Aller. Die Kosten in Höhe von 13 Millionen Euro trugen je zur Hälfte die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen.

Literatur (Auswahl)

Publikationen der Gedenkstätte über das Konzentrationslager
  • Bergen-Belsen: Kriegsgefangenenlager 1940–1945, Konzentrationslager 1943–1945, Displaced Persons Camp 1945 - 1950. Katalog der Dauerausstellung. Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Göttingen, Wallstein-Verlag 2009. ISBN 978-3-8353-0612-7
  • Die Topografie des Lagers Bergen-Belsen: sechs Karten. Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Gedenkstätte Bergen-Belsen 2008. ISBN 978-3-9811617-5-5
  • Gedenkbuch: Häftlinge des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Gedenkstätte Bergen-Belsen 2005.
  • Konzentrationslager Bergen-Belsen. Berichte und Dokumente. Ausgewählt und kommentiert von Rolf Keller, Wolfgang Marienfeld, Herbert Obenaus, Thomas Rahe, Hans-Dieter Schmid, Wilhelm Sommer, Wilfried Wiedemann, Göttingen 1995. ISBN 3-525-35488-6
andere Publikationen (alphabetisch)
  • Susanne Bardgett und David Cesarani: Belsen 1945. New Historical Perspectives. Vallentine Mitchell, Middlesex 2006, ISBN 0-85303-716-7 und ISBN 0-85303-717-5 (engl.)
  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. 9 Bände (bis 2008 erschienen: 8 Bände). C. H. Beck, München 2005, ISBN 978-3-406-52960-3 (i. Dr.; Inhaltsregister) Bd. 7: Wewelsburg, Majdanek, Arbeitsdorf, Herzogenbusch (Vught), Bergen-Belsen, Mittelbau-Dora. ISBN 978-3-406-52967-2
  • Carsten Gerz, Wolfgang Gerz: Ein Schuss in den Hinterkopf. Die Geschichte des Kriegsverbrechers Wilhelm Dörr. Schreibwerkstatt SCHRIFT:gut, Westernohe 2010, ISBN 978-3-9813391-2-3
  • Maria Goudsblom-Oestreicher und Erhard Roy-Wiehn (Hrsg.): Felix Hermann Oestreicher. Ein jüdischer Arzt-Kalender. Durch Westerbork und Bergen-Belsen nach Tröbitz. Konzentrationslager-Tagebuch 1943–1945. Hartung-Gorre-Verlag, Konstanz 2000, ISBN 3-89649-411-2
  • Eberhard Kolb: Bergen-Belsen. Vom „Aufenthaltslager“ zum Konzentrationslager 1943–1945. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, 6. überarbeitete und stark erweiterte Aufl., ISBN 3-525-36184-X
  • Arieh Koretz: Bergen-Belsen. Tagebuch eines Jugendlichen. Wallstein, 2011. ISBN 9783835308992
  • Renata Laqueur: Diary of Bergen-Belsen March 1944–April 1945 Celle: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, 2007, ISBN 978-3-9811617-4-8[36]
  • Renata Laqueur: Bergen-Belsen Tagebuch 1944/1945. Fackelträger, Hannover 1995, ISBN 3-7716-2308-1
  • Hanna Lévy-Hass: Vielleicht war das alles erst der Anfang. Tagebuch aus dem KZ Bergen-Belsen 1944–1945. Rotbuch-Verlag, Berlin 1979, ISBN 3-88022-191-X
  • Uwe Nordhoff und Reinhard Otto u. a.: Nur Gott der Herr kennt ihre Namen. KZ-Züge auf der Heidebahn. Mit einem Vorwort von Heinrich Albertz, herausgegeben von Sigrun Wulf im Selbstverlag 1991, ISBN 3-927594-12-1, → Online-Publikation
  • Hetty E. Verolme: Wir Kinder von Bergen-Belsen. Beltz, Weinheim, Basel 2005, ISBN 3-407-85785-3
  • Paul Weindling: “Belsenitis”: Liberating Belsen, Its Hospitals, UNRRA, and Selection for Re-emigration, 1945–1948. In: Cambridge Journals, Science in Context (2006), 19:401-418 Cambridge University Press. (Abstract online)
  • Alexandra-Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel und „Endlösung“. Das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-77511-1

Weblinks

 Commons: Bergen-Belsen concentration camp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Überblick über die verschiedenen Stadien der Lagergeschichte sowie Anschriften, Begleitmaterial usw.
  2. Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945. Vom 'Aufenthaltslager' zum Konzentrationslager 1943-1945. Göttingen 2002, ISBN 3-525-36264-1, S. 7.
  3. Schon 1939 wurde das „Kriegsgefangenenlager Fallingbostel“ auf dem Truppenübungsplatz Bergen eingerichtet (Stalag XI B).
  4. Stalag XI C auf www.relikte.com und
    Zum Stalag 311/XI C in Bergen-Belsen (ak-regionalgeschichte.de; auch ein Grundriss).
  5. Angaben des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum „Russenfriedhof“ in Bergen/Hörsten.
  6. Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945… Dokument S. 131.
  7. Rainer Schulze: „Rettungsbemühungen.“ Anmerkungen zu einem schwierigen Thema der Zeitgeschichte. In: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hrsg.): Hilfe oder Handel? Bremen 2007, ISBN 978-3-86108-874-5, S. 11.
  8. Zahlenangaben in diesem Abschnitt nach Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945….
  9. Alexandra-Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel und Endlösung… Paderborn 2000, ISBN 3-506-77511-1, S. 335.
  10. Rainer Schulze: „Rettungsbemühungen…“, ISBN 978-3-86108-874-5, S. 14.
  11. Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945…, S. 38
  12. Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945…, S. 37.
  13. Alexandra-Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel…, S. 343.
  14. Alexandra-Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel…, S. 346.
  15. Zahlen nach Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945…, S. 43 f.
  16. Hellmut Diwald: Geschichte der Deutschen. Frankfurt/M. 1978, ISBN 3-549-05801-2, S. 164.
  17. Arnold Jürgens / Thomas Rahe: Zur Statistik des Konzentrationslagers Bergen-Belsen – Quellengrundlage, methodische Probleme und neue Statistische Daten. In: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hrsg.): Die frühen Nachkriegsprozesse. Bremen 1997, ISBN 3-86108-322-1, S. 140 f.
  18. Thomas Rahe: Außenlager von Bergen-Belsen. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors. Band 7, München 2008, S. 219 f.
  19. Eberhard Kolb: Bergen Belsen 1943-1945, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 1986, S. 72.
  20. Unter dem Stichwort „Verlorener Zug“ finden sich Einzelheiten zur Fahrtroute und dem Schicksal der drei Züge.
  21. Eberhard Kolb: Bergen-Belsen…, S. 51.
  22. Eberhard Kolb: Bergen-Belsen…, S. 52
  23. Eberhard Kolb: Bergen-Belsen…, S. 53.
  24. Vgl. Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS, München 2004, S. 266 f.
  25. Haus der Stille auf der Seite von Gerd Winner.
  26. Ingema Reuter auf der Seite der Galerie im Haesler-Haus
  27. Gerd Winner auf der Seite der Galerie im Haesler-Haus
  28. a b c Haus der Stille - Gedenkstätte Bergen Belsen, Flyer der Gedenkstätte.
  29. Die Inschriftenwand und der Obelisk entstanden 1948 auf Anordnung der britischen Besatzung. An dieser Stelle findet in jedem Jahr eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Befreiung statt, die wesentlich von der AG Bergen-Belsen mit Überlebenden und Jugendlichen des Internationalen Workcamps gestaltet wird.
  30. Belsen Trial auf www.jewishvirtuallibrary.org.
  31. Vorstellung und Zitate aus dem Buch „Wir Kinder von Bergen-Belsen“ (siehe Literatur).
  32. www.bergenbelsen.co.uk.
  33. Bericht des freien Journalisten Stefan Drößler über das Mahnmal zur Verladerampe.
  34. Lage der Verladerampe
  35. Unweit der Gedenkstätte Bergen-Belsen (Kreis Celle) wurde im April 2002 auf Initiative der »Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen e.V.« neben der Rampe am Rande des heutigen Truppenübungsplatzes ein gedeckter Güterwagen alter Bauart aufgestellt, der zuletzt von der Museumsbahn in Weyhe – Leeste (Niedersachsen) gekommen war. Sein eisernes Gerippe wurde durch Soldaten der Bundeswehr in Bergen-Hohne mit neuen Brettern versehen. Im Jahr zuvor war vom Militär am Bahnhof Bergen bei Bauarbeiten irrtümlich ein Teil der seit September 2000 denkmalgeschützten Verladerampe abgerissen worden, die daraufhin wieder hergestellt werden musste. (Hinweis von Frau Elke von Meding, Bergen-Bleckmar, Vorsitzende der AG Bergen-Belsen, siehe Gedenkstättenforum)
  36. Zeit-Online: Begegnungen in Bergen-Belsen Von Dietrich Strothmann (Entstehungsgeschichte des Buches von Renata Laqueur und Schilderung von Eindrücken aus dem Jahr 1985, technisch gescannt mit einigen Scan-Fehlern).
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